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Die Presse / LOKALPOST: Künstlerporträts von DorisB /


05.PORTRÄT: Boris Friese (9.5.06)

LOKALPOST - DAS MAGAZIN AUS DEM REUTERKIEZ

Seit Dezember 2005 interviewt DorisB (bisher bekannt für ihre Kinotips) in der LOKALPOST Künstler, die in Neukölln leben und arbeiten. Als fünter in der Reihe wurde der Neuköllner Pantomime Boris Friese ins Gespräch verwickelt...

Herausgeber & Redaktionsbüro: Post an... MittenMang e.V. (Stefanie Pfau), Lenaustr.22, NK

Künstler in Neukölln

Ein Gespräch mit Boris Friese: Neuköllner Mime

Wie der Mensch hat die Kunst unendlich viele Facetten.
So wie Kunst unterschiedlich empfunden wird, so wird Kunst unterschiedlich ausgedrückt. Kunst fließt, Kunst ist Kommunikation.

Boris Friese arbeitet in vielen Bereichen, in seinem gelernten Beruf als Erzieher oder z.B. als Koch, bis er den Entschluss fasst, seine künstlerischen Talente zu vertiefen.
1994 beginnt er eine Ausbildung an der Berliner "Etage" im Fach Pantomime, lernt das Bewegungs- und Clowntheater und die Technik der Illusion. Er erkennt, dass die Improvisation das ist, was er machen möchte. Während der Ausbildungszeit an der "Etage" trifft er auf Georg Weißfeld. Beide werden ein Team, teilen ihre Leidenschaft zur Körperausdruckskunst. Gemeinsam erlernen sie die Zauberkunst nach dem Abschluss. Boris Friese stellt sich den neuen Herausforderungen und gründet mit seinem Freund das Duo "Whitefield & Friesi". Sie kreieren Programme sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.

In den fünfziger Jahren entwickelte Keith Johnstone den Theatersport. Zwei Mannschaften aus Improvisationskünstlern spielen um die Gunst des Publikums, das auch den Rahmen der gespielten Szenen vorgibt.

Boris Friese, Georg Weißfeld und Freunde sind gleichermaßen begeistert und treten 1998 als Gruppe unter dem Namen "Der freie Fall" auf.
Boris Friese schöpft beim Spiel das Bestmögliche aus sich, was just in jenem Moment da ist. Ein Fluss von innen nach außen. Dabei versucht er die unterschiedlichen Bereiche wie z.B. Tanz, Schauspiel, Poesie und Theater auf der Bühne zu verbinden. Er weiß nie, wie sich der einzelne Auftritt gestalten wird. Es ist das Adrenalin, was die Kreationen aus seinem Inneren lockt und das Team auf der Bühne bildet. Es erfordert höchste Konzentration, spontan und phantasievoll die eigene Person in das aktuelle Spielgeschehen einfließen zu lassen, ohne den Ausgang der gespielten Szene zu wissen. So entsteht bei jedem Auftritt ein einzigartiger Ausdruck seiner selbst.
Aus "Der freie Fall" entwickelt sich 2002 "Paternoster", eine Gruppe von verschiedenen Künstlern, die regelmäßig in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg Improvisationstheater bietet.
Soziales Engagement ist dem Neuköllner Mime wichtig, deshalb plant er mit einer befreundeten Musikerin, Unterricht in Pantomime und Improvisationstheater an einer Schule anzubieten. Er möchte den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zeigen, mit ihrem eigenen Körper zu arbeiten. So lernen sie mit Spaß, ihre eigene Kreativität zu leben.
Boris Friese mag die kleinen Oasen in Neukölln wie den Körnerpark, den Britzer Garten und das böhmische Dorf. Seine Freunde wohnen in unmittelbarer Nähe, sein Probenraum ist für ihn rund um die Uhr zugänglich und nutzbar.
Boris Friese bleibt nicht stehen, sucht seine Kunst zu verfeinern und zu erweitern. Er tritt auf Straßenfesten mit pantomimischen Darbietungen auf und wird für kulturell-kommerzielle Veranstaltungen, Hochzeiten, Geburtstage und Messen als Zauberkünstler, Improvisationskünstler oder Pantomime engagiert.
Mit befreundeten Künstlern gründet er gemeinsam die "Berliner Stegreif Bühne", eine umfassende Form des Improvisationstheaters. Sie besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden kurze Szenen nach Publikumsvorgabe inszeniert und im zweiten Teil eine abgeschlossene Geschichte entworfen, natürlich zusammen mit den Zuschauern. Ein komplettes Bühnenstück aus dem Jetzt heraus.

Das Publikum ist bei dieser Vorstellung Teil des Ganzen. Unterhaltung pur.
Improvisationstheater ist kein Darbieten und Anschauen zwischen Künstlern und Publikum, sondern stets ein gemeinsamer Fluss – Kunst ist Kommunikation.

DorisB

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LOKALPOST: 5.Gespräch (linke Hälfte)
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LOKALPOST: 5.Gespräch (rechte Hälfte)


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5.PORTRÄT: Boris Friese (9.5.06) / Faksimile
von:2.KNK-AlteRedaktion (Tom)
online seit 04.01.2007
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