Die Presse
/
|
Neuköllner STACHEL 2/06, Nr.156: Kultur-Tipp von Sabine Kaldemorgen
|
bBÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
Der Neuköllner Stachel ist die Zeitung der Neuköllner Bündnisgrünen./b
PDF: Neuköllner Stachel, Nr.156, Februar 2006, Seite 5: "... lokal handeln: Neukölln"
REDAKTION: DIE GRÜNEN BERLIN / Bezirksverband Neukölln
[ TELEFON-INTERVIEW von Sabine Kaldemorgen mit der KNK-Redaktion ]
Ein Netzwerk für die Künstler von Neukölln
Neukölln - Existiert eine eigene Kunstform in Neukölln? Tom de Toys, der das Portal des Künstlernetzes Neukölln redaktionell betreut, verneint die Frage nach kurzem Zögern. Die Webside sei aber eine Besonderheit. "Galerien stellen nur ihre hauseigenen Künstler im Internet vor, daher ist das Neuköllner Portal für Künstler, die keine eigene Homepage haben, eine der wenigen Möglichkeiten, ihre Arbeiten vorzustellen." So der Maler, Musiker und Dichter, den Huxleys "Brave New World" zu seinem Künstlernamen inspirierte.
In einem kurzen Einführungskurs bekommen neue Mitglieder technisches Wissen zur Gestaltung ihrer eigenen Seite vermittelt. Jeder kann sie dann von seinem Computer von zuhause aus bearbeiten und Bilder, Texte, Lebensläufe, Videos oder MP3-Dateien mit Tönen selbst einfügen. Mehrere Sparten von Audio bis Zeichnungen stehen dafür zur Verfügung.
Seitdem die Fördergelder aus dem Topf des europäischen Sozialfonds zum Aufbau des Portals und des Büros ausgelaufen sind, kostet der Kurs zehn Euro. Am 31. März ist eine große Benefizgala geplant, um die Arbeit für die nächste Zeit sicherzustellen.
Planziel: 100 Mitglieder bis zur großen Gala
Für Tom de Toys wäre es schön, wenn das Netzwerk bis dahin auf 100 Mitglieder angewachsen wäre. Es steht Malern, Tänzern, Fotografen, Literaten und interdisziplinär arbeitenden Künstlern als Vermarktungsplattform offen. Eine Meldeanschrift in Neukölln ist nicht Bedingung.
Viele Mitglieder leben schließlich in anderen Berliner Bezirken oder sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Der Programmierer wohnt als Musiker in Hamburg und betreut www.kuenstlernetz-neukoelln.de von dort aus.
Die Bandbreite der Mitglieder kann nicht nur online sondern auch vor Ort besichtigt werden. Die beiden Räume des Netzwerks, Büro und Galerie, befinden sich in einer ehemaligen Eckkneipe in der Selchower Straße.
Um die Kommunikation untereinander zu verbessern, ist ein regelmäßiger Stammtisch geplant. Im August findet ein Projekt mit der "Kolonie Wedding" statt, für das ein Unternehmer 50 Plakatwände zur Verfügung gestellt hat.
Für Tom de Toys liegt diese Aktion nahe: "Es gibt sehr viele Parallelen zwischen Neukölln und dem Wedding: die soziale Struktur, die unterschiedlichen Kulturen und Ähnlichkeiten bei der selbstverwalteten Kunstszene."
Liebhaber der Bildenden Kunst, die nicht so lange warten möchten, haben noch bis zum 19. März die Gelegenheit, sich die Arbeiten von zwei Neuköllnerinnen unter dem Titel "Nachtschattengewächse" in der Galerie im Körnerpark anzusehen. Birgit Hölmer und Beate Klompmaker haben sich für ihre Fotografien, Objekte, Zeichnungen und Malereien in Parkgärten und Orangerien umgesehen.
ska
Neuköllner STACHEL 2/06, Nr.156: Kultur-Tipp
|
|
|