|
|
Sparten |
 |
|
Kunstsparten / Kunstsparten / Rauminstallation / Mira Bergmüller
/
|
Text des Video -Monologs
|
M.Bergmüller
|
Monolog des Videos der Rauminstallation "...auf der Suche" :
......................................pffff.... jetzt weiß ich wieder nicht mal, wo ich anfangen soll.......ich sitze hier und soll/ will über mich und meine Figuren sprechen.....Figuren umrunden mich hier, sind in der ganzen Wohnung verteilt- klein und etwas größer- alt und etwas neuer- und ich frag´ mich , was das ganze soll.
Anfangen will ich mit der ganzen Sache eigentlich weiter zurück...ich glau´ da muß ich ein ganzes Stück weit zurück gehen..mmmhmm...bis zu meinem Großvater, der für mich immer in der Werkstatt stand und schnitzte---Figuren schnitzte, andere wie ich sie mache, aber auch solche wie ich sie immer noch mache,---Figuren—bzw ich kenn´ meinen Großvater so, dass er von der Arbeit heim kommt –er hat in der Industrie gearbeitet- und dann in die Werkstatt geht und schnitzt----schnitzt- schnitzt- schnitzt –eine Figur nach der anderen.....und bei uns war das immer so ...die Geschenke...was gabs´ zu Weihnachten , was gabs´zu Ostern: Figuren : zu Ostern den Osterhasen, an Weihnachten die Krippenfiguren für die Familienkrippe und zum Abiturabschluß eine Figur mit Buch und unten ein Widmung drin...zur Kommunion einen Engel und...zum Geburtstag- wenn man Pech hatte: auch eine Figur. Mhmmm..ja , mit fünfzehn bin ich dann das erste Mal zu meinem Großvater in die Werkstatt. es hieß: „ihr habt doch einen Großvater , der schnitzt...wollt ihr das nicht auch mal versuchen?“ dann gingen wir in die Werkstatt- mein Bruder und ich -im Endeffekt kann dabei eine Schale dabei ´raus, wir haben uns beide nicht sehr wohl dabei gefühlt- und—wir versuchten bzw ich versuchte die Sacheein Jahr später noch einmal und mein Großvater zeigte mir damals wie man ein Gesicht macht- was ganz grundlegend für ihn war- und mein Gefühl dabei war: Ja , ich wills´ probieren, aber ich war nie so perfekt wie er und immer wenn ich versuchte etwas zu machen, kam er und korrigierte: „das muß so und so sein“, er meinte das ganz lieb und korrigierte und es war dann perfekt—zum Schluß war es dann ein schönes Gesicht, nur war es nicht von mir.: ..“da hast du etwas Schönes, kannst es mit heim nehmen und stellst es dann ins Regal“...gut...Mira nahm´s mit heim und stellte es sich´s ins Regal.
Das erste Mal, als ich wirklich selbst etwas machte, war es ein Frosch, der bekam dann Stielaugen, weil ichs´ nicht fertig brachte, die Augen eng anliegend zu machen und vor lauter sauber, sauber , sauber werden ..wurden es Stielaugen---aber noch heute mag ich diesen Frosch lieber als dieses perfekte Gesicht.
Ja......ich machte das Abitur und arbeitete immer gern mit allen Materialien, handwerklich, wollte nicht studieren sondern wirklich loslegen und etwas lernen. Es ergab sich , dass ich in Murnau eine Ausbildungsstätte fand...zur Holzbildhauerin. Ein Jahr zuvor machte ich ein vierwöchiges Praktikum. Ich war mit heller Begeisterung dabei—ich durfte modellieren, mit meinen Werkstoffen arbeiten, es entstand etwas , ich konnte von Anfang an aus dem Vollen arbeiten, aus einem Klotz eine ganze Figur, ein Gesicht herausarbeiten ohne dass mir dazwischengepfuscht---sage ich mal--- wurde, bzw eins durfte ich alleine machen, die anderen wurden korrigiert und es bereitete mir sehr viel Freude, die Sachen entstehen zu sehen. Zwischendurch war´s auch sehr schwer...man verzweifelt fast wenn man denkt:..“ wie sieht nur so ein Hinterfuß von so einem Ochsen aus? ...wie soll ich das jemals richtig hinbekommen?“......doch mit der Zeit – es machte mir immer viel Freude und ..ja...lernte ich das Handwerk. Ich lernte es......-ich möchte nicht sagen, dass ich perfekt wurde, aber ich lernte schnell aus einem Block Holz eine Figur zu machen....und es bereitete mir sehr viel Freude und Zufriedenheit. Mein Opa zeigte seine Anerkennung ganz versteckt, offen konnte er es natürlich nie so ganz zeigen...er hat dann immer ein Foto von mir und Sachen, die ich machte , in der Brusttasche und zeigte es beim Einkaufen anderen Leuten und sagte: ..“das ist meine Enkelin, die schnitzt...auch!“ und war ganz stolz. Mir selbst gegenüber hieß es: „ Nu, ja....da musst noch a bisserl was machen, des G´sicht is scho ganz gut, scho recht so!“
Ja....aber ich merkte, wie´s ihm Freude macht; und ich blieb bei meinen Figuren. Während der Lehrzeit waren die Aufträge dann da, es hieß: mach´ dies und jenes, Heiligenfiguren, Madonnen, Christus, Krippenfiguren , manchmal auch Porträt eines Hundes....auf jeden Fall immer das, was der Kunde wollte das, was der Meister anschaffte, dies oder jenes , und für mich war es zufriedenstellend die Sachen in Holz auszuarbeiten.
Das erste Mal dann, als ich die Lehre abgeschlossen hatte und wieder freiberuflich arbeitete, zu meinem Großvater zurück ging, um in seine Fußstapfen zu treten, bzw. er wünschte sich das und ich hatte einfach das Gefühl, ein Jahr mit ihm zusammenzuarbeiten und dann aber wieder nach München auf die Meisterschule zu wollen und.....es war eine schwere Zeit, weil mit meinem Großvater zusammen in der engen Werkstatt war ziemlich eng und belastend.....ging ich nach München und es stellte sich das erste Mal die Frage : Ja...kein vorgegebenes Thema mehr...kein mach ´diesen König mit der Krone so, kein König der lacht und sich an den anderen anlehnt, oder dies und jenes, ,,,sondern nur noch : Tier und Mensch---------dann überlegte ich warum Tier und Mensch, wieso, welches Tier, welches Mensch...welcher Formenkanon---während der Ausbildung war ich eine Expertin für gotische Faltenschnitzereien genannt worden; weil ich immer wieder Kopien von Riemenschneider machen musste und durfte. .und sie perfekt mit allen Locken in jeder Form passend schnitzen musste, schnitzen konnte und gelernt hatte...und nun sollte ich frei entscheiden was zu machen....doch ich orientierte mich an dem griechischen Formenkanon und die griechischen Geschichten und es machte mir Spaß meine eigenen Geschichten in dieser Art und Weise herauszusuchen. Ja-----------irgendwann kam dann der Punkt. .ich habe dann andere Materialien ausprobiert...und es kam der Punkt: was soll ich machen? ...für was mache ich die Figuren?...und es machte mir wirklich Freud in diesen Materialien Figuren entstehen zu sehen....Holz, Ton, Bronze zu entdecken, die Formen zu bauen, handwerklich zu arbeiten und im Endeffekt etwas dazustehen haben...ja, es zu bewundern, sehen und entstehen zu lassen.
Nach der Meisterschulzeit ging ich dann zurück, wurde freiberuflich und.....machte weiterhin Auftragsarbeiten für die Kunden und-------------------------bitte noch mal von vorne ( Mira will die Aufnahme abbrechen)----------------------------------------------
Auftragsarbeiten für die Kunden, trat also gewissermaßen in die Fußstapfen meines Großvaters, holte mir von Friedrichshafen die Kundschaft, arbeitete in Murnau in meiner Werkstatt und....ähmmm...fertigte die Sachen an, stand morgens auf, Ging in die Werkstatt, arbeitete , Mittags sprach ich manchmal das erste Wort mit der Verkäuferin, arbeitete mit meinen Figuren weiter, es entstand etwas , das perfekt handwerklich war—für mich war es eine Figur mit dem Mantel, dies oder jenes...sollte eine Heiligenfigur sein, doch für mich wurde sie genau nach einem Abbild gearbeitet, in dem Moment wenn ich die Figur verkaufte, die Leute stellten sie dann als Heilige auf und für mich...ähm...war der Auftrag damit erledigt. Es wurde immer prägnanter , dass die Leute mehr wollten, sie wollten von mir die Bestätigung, dass es eine heilige Figur ist....wie viel Spaß es mir machte, mit wie viel Begeisterung sollte, wollte..und wollten immer ein Stück von mir dazu haben. Ich formuliere jetzt mal so: Ich konnte diese Begeisterung schlecht vermitteln, ich kam mir wie in zwei Welten vor. In der Werkstatt stand ich und arbeitete es ab, wirklich ab...mit einer Neutralität, in dem Moment ,wo ich sie verkaufen wollte----was drei oder vier mal im Jahr passierte, mit diesem seltenen Kundenkontakt...wurde von mir verlangt: „Ha, ist das schön, ach wunderschön haben sie das gemacht und ja gell..da schaun´ sie und ah ..ah“
..es wurde mit Blumen geschmückt und---ich konnte die Leute verstehen , nur selber empfand ich´s nicht so. Sondern, ich ging zurück in die Werkstatt und schnitzte die nächste Figur und das vierte, fünfte und zehnte Christuskind und jedes Mal wurde es wieder bewundert und wieder einmal verkauft und beliebäugelt.“..ach so eine Künstlerin“...und ich dachte : eigenartig , mich berührt die ganze Sache nicht, für mich ist es eher----nicht abstoßend---neutral! Ich konnte die Sache nicht verstehen und musste doch um den Schein und das Bild zu wahren sagen: „Ja, ist ja schön..“ und versuchte neutral zu bleiben-----das wurde immer schwerer und jedes Mal im Sommer und auf den Herbst hinaus, auf die Weihnachtszeit, was die Hochzeit ist, um diese Krippen , die entstanden und Christusse, die entstanden zu verkaufen....ähm-----konnte ich in Ruhe und ohne diese Problematik in meiner Werkstatt arbeiten und in diesem Moment , in dem ich sie verkaufen, präsentieren musste, hatte ich diese Schwierigkeiten , doch ich beschloß es immer wieder zu machen, weil ich davon ausging—und weil es mein Beruf ist -und es auch immer noch Spaß macht zu arbeiten. .etwas entstehen zu lassen ..so weiterzuarbeiten.
Nur irgendwann kam dann der Punkt, an einem Freitagnachmittag---ich kann ihn relativ genau bestimmen---war wieder an dem fünfundzwanzigsten Christuskind und dachte: „das kann nicht mein Leben sein!.. ewig so weiter...die kleinen Madonnen,....warum mache ich die überhaupt? Wie,...was passiert wenn ich die Arme von Christus andersherum hinmache, was....was, was---ist das der Sinn meines Lebens?“ blöde Frage-----irgendwie....ich war nicht zufrieden und dann hat sich relativ schnell alles in Gang gesetzt unbewegt. Ich beschloss nach Dresden zu gehen bzw. In eine Stadt, ich schaute mir Berlin an..und entschloß mich dann doch für Dresden und ja, packte meine Sachen und ging------es hatte sich parallel dazu herausgestellt, dass ich zu diesen Heiligenfiguren, die ich perfekt schnitzen konnte und machte, machte , um Geld zu verdienen, nebenbei aus einer kleinen Technik ´heraus, aus eiem kleinen Vorfall eigentlich, begann andere Figuren zu modellieren----für mich sehr wichtige Figuren, kleine Figuren, die entstanden aus der Technik heraus ein kleines Modell zu bauen, für eigentlich eine Holzfigur, die dann technisch perfekt ausgeführt und perfekt mit gotischen Falten geschnitzt wurden, doch ich stellte fest , dass das Modell , das ich machte mir sehr viel mehr Freude bereitete---auch das Arbeiten war spontaner , lebendiger--- es war treffender, es drückte mehr dies aus, was ich empfand beim Modellieren und in dem Moment, als es als Modell diente für Holzfiguren verlor die Holzfigur all diese Lebendigkeit.—und so machte ich mal aus einem kleinen Ereignis heraus----ich brauchte ein kleines Geschenk als Mitbringsel---eine kleine Figur , die eine Blume überreichte....und ich war erstaunt welche Reaktion diese Figur bei meinen Freunden, die mir etwas bedeuteten , hervorief..und nicht bei diesen Kunden—die meisten...ich zähl´ sie eher zu den älteren Leuten, zu denen ich keinen direkten Draht hatte...hervorrufen würden...sondern zu meinen Freunden, ..die sagten: ..“dies bringt was rüber, wie machst Du das und überhaupt.....“ich sagte: „ aber das ist doch nur ein kleines Modell, ist doch eigentlich nichts wert, es ist doch gleich passiert“—und ließ die Sache wirken und begann danach nach und nach diese kleinen Modelle zu bauen, diese Figuren---sie verselbständigten sich----und---ich änderte die Formen, die Gesten, ich machte sie farbiger, probierte etwas aus und hatte immer mehr Freude daran, aber wertete sie nie hoch ein, sondern sie liefen nebenbei, neben meiner Arbeit---und die Arbeit bedeutet Geld verdienen, Heilige zu schnitzen, Krippen zu machen, ...das, was zählt!....mhmmmm-----ja und ich dachte, wenn ich genug Geld habe—das Jahr über---nehme ich mir Zeit für meine Arbeiten und dann stellte sich die Frage: Was sind meine Arbeiten?...ich begann in Holz andere Themen zu arbeiten—es war auch nicht mehr befriedigend...ich probierte dies und jenes aus...ich lehnte mich da und dort an...machte Figuren aus Bronze, anderen Materialien...im Endeffekt merkte ich , dass bei diesen kleinen, spontanen Tonfiguren, die aus ganz einfachen Materialien wie Draht bestanden, am meisten Freude für mich aufkam. Sie waren auch am leichtsten, am unbeständigsten ..es war mit ein Auslöser zu gehen---nach Dresden...ich dachte .ein anderes Umfeld, andere Leute, andere Kommunikation, mit Figuren auch zu arbeiten, ein anderes Umfeld zu bekommen...ja und in Dresden begann ich voller Elan in der Hochschule,---man kommt voller Motivation rein- versuchte die kleinen Figuren in anderen Materialien zu bauen, merkte dass es da nicht weiterging, dass es ´s mehr um´s Material als um die Figur ging—dann—ganz in der Tradition der Hochschule—baute ich eine lebensgroße Figur------------ja, die „Lebensgroße“.....baute sie, ....es wurde zum Schluß fast ein Selbstporträt und.—mhhm...war unheimlich schwer und geladen und dachte....: ach schon wieder wie die Holzfigur, richtig langwierig und schwer----formte sie mit Papier aus, um sie so leicht wie möglich zu machen, aber die Formensprache blieb....wieder eine Sackgasse, dann versuchte ich es mit einer anderen Größe—die kleine Figur größer zu machen—war auch kein Weg...ja, dann versuchte ich das Material zu ändern, dies und jenes...ging von den Figuren ganz weg----was heißt heute Figur, kann man heute Figuren machen?--- die Frage der plastischen Figur-----. .wurde völlig verunsichert, wusste nicht mehr was machen...hörte ganz auf, konnte nichts mehr machen, probierte , fotografierte, nur Zeichnung...völlig andere Richtung , nur nie wieder Figur...ich ließ sie stehen und kam dann doch wieder zurück------hab´ dann viele gebaut , die miteinander kommunizieren....merkte: Ach, das ist ein Schritt....das macht mir Spaß...ich baute ein Spiel , mit dem man spielen kann...Menschen mit den Figuren, unbewusst arbeiten, in bestimmten , vorgegebenen Rahmen. Dies war das erste mal , dass ich dachte: dies ist ein Punkt, da passen mehrere Aspekte zusammen und es klappt, es passt, es ist schön,,...es ist eine Arbeit. Ja...wie ein Punkt---und dann war wieder Stille, versuchte wieder ein anderes Material, überlegte worum geht´s eigentlich: geht´s um die Figuren, geht´s um die Kommunikation?---machte große Figuren, die eins zu eins mit Menschen waren, aus leichten Papier; versuchte sie zu setzten , stellen , legen sie als Stellvertreter zu sehen, stieß wieder auf Fragen: warum überhaupt eine figürliche Menschendarstellung? Warum nicht ein Block, Pfeil oder eine Schaufensterpuppe? Wieso nicht lebende Menschen direkt nehmen?-------------kam wieder nicht weiter, baute drei , vier, fünf, sechs sieben...ich glaube nur vier so große Figuren und stellte sie in die Ecke. Verwendete sie für einen anderen Zweck und wieder ....nicht zufrieden.....dann ging ich wieder zurück zu den kleinen Figuren und dachte : warum haben sie nur diese Posen, warum kann ich sie nicht anders machen?...mhmmm...ich weiß nicht.....und dann kam wieder Sommer---Sommerzeit, wo man sich auf die Arbeit konzentriert, um Geld zu verdienen, zurück zur Schnitzerei....ich freute mich wirklich wieder in Mein Material zurück, richtig loslegen., ein Christus nach dem anderen in allen möglichen Holzvariationen......pffffffff.........sich austoben, wieder etwas zu machen, wo man das Gefühl hat: ja, das bringt Geld, da steht was da und es ist gut so. Es ging ein zwei Monate und dann kam wieder dieses: wofür mache ich das alles?Ich musste durch die Weihnachtszeit, hatte Krippengespräche , die Verkaufsgesprächen, die Aktion , der Markt...wieder die gleiche Problematik wie die Jahre zuvor...dass ich mir wie in zwei Welten vorkam...wie in einer Welt in Friedrichshafen mit meinen Kunden und den Leuten , die von mir dies und jenes erwarteten, und innerlich fühlte ich anders und konnte und kann die Leute trotzdem verstehen, kann sie nicht verachten oder ironisierend betrachten---sondern kann sie sehr gut verstehen-----und kann ihnen auch die Krippen verkaufen-----es ist...es ist ..stimmig.......nur ist es nicht mein ganzes Leben.a-----und steh´dann immer in dieser Schwierigkeit.-----mhmmm---ich kann ihnen nicht verständlich machen, was ich außer den Krippen mache, was mir sehr viel bedeutet.....versuch zwischendurch .ich hab die anderen Figuren mit ausgestellt, aber selten gibt es Leute, die beide Arbeiten verstehen......und ich kam wieder nach Weihnachten zurück, wieder war ich mit all den Heiligen und Krippen, der Thematik beschäftigt und hab´mir überlegt: was ist an diesen Heiligen.?, was beschäftigt mich an ihnen? Warum kann ich sie nicht einfach in die Ecke stellen und heilig sein lassen?? Ich bemerkte, dass---mhmm----ich reduzierte die Heiligen auf Papstfiguren mit einer Tiara oder Bischofsmütze und dann kommt ein Stecken rein ...und man kann die auch zu hunderten so kaufen.. in Südtirol...ich hab´ die in Kisten transportiert...ich , ich sah die zu tausenden so rumliegen ..und je nachdem welche Hand und welches Insignum man reinstecht ist es dann ein Urban oder ein Kilian, ein.....es gibt ja hunderte von Bischöfen und Heiligen, weibliche Heiligenfiguren-----dachte-----vielleicht sollte man das ganze lockerer nehmen....diese Tradition ablehnen und kleine Figuren aus diesen Heiligen machen, die man dann einfach.----------im Regal stehen hat.....völlig unbedarft....arbeitete, machte eins, zwei , drei ..wollte eine ganze Heerschar machen...dreißig, vierzig...merkte, dann bei den letzten zehn: die werden alle gleich, es ist völlig unbedeutend, ich komm nicht weiter, steh´ wieder in de Sackgasse.............was mache ich mit diesen vierzig Heiligen?.....wieder...dachte ich : gut.....laß sie stehen, versuchte nur eine große Figur zu machen-----laß dich inspirieren, ging auf Reisen, ging nach Guatemala........schauen , wie die Leute dort mit dem Glauben, dem Heiligen umgehen...was ist für sie heilig?......es ist eine andere Mentalität dort, die Leute leben anders,´gehen viel selbstverständlicher aus..um ..mit dieser Heiligkeit, dem Glauben, der Vermischung der Maya – Riten und der katholischen Kirche-----wo kann ich da meine Heiligen einordnen? Kam zurück, ,hatte einige Ideen, dachte, ja, jetzt mach´ ich die Figur..bring´ dies und jenes rein,...hatte im Kopf überlegt, was ich alles unterbringen will...fing an zu bauen.. richtete die Sache aus.....kam zurück und dachte: das ist keine Heiligenfigur!!!, das ist einfach ein theoretisches Konstrukt ---wieder les abgebaut------verzweifelt--------Na ja, dann hab´ ich ein anderes Material, mit dem ich schon länger geliebäugelt hatte gefunden...Glas...malte auf Glasflächen wieder Heilige---Heilige, Heilige.,Heilige----dacht´: ich muß irgendwie diese Heiligen unterkriegen....wieder ein Heerschar von Heiligen auf Glas....dachte : bin wieder auf dem gleichen Punkt, baute die Figur mit diesen bemalten Scheiben, versuchte sie zu bauen-----dachte: nein---ist es auch nicht---ist irgendwie theoretisch , aber nicht stimmig...ließ stehen, und-------------dann wurde mir klar ...nach und nach...über Gespräche mit anderen und Auseinandersetzungen und Fragen....immer wieder mich selbst fragen. Um was geht es? Was ist das Heilige? Warum schmerzt dich das so?Warum lässt dieses Thema dich nicht los?...ich versuchte zu überlegen...warum kann ich nicht, warum will ich mich immer weiter damit beschäftigen...warum will ich klären was....was Sache ist......warum kann ich sie nicht einfach schnitzen und neutral verkaufen?...Weil...ich kann die Leute verstehen....wnn sich jemand für eine große Summe Geld einen Heiligen ins Wohnzimmer stellt....es für wert befindet und es in dem Moment auch auflädt.....warum?------und----------ich musste feststellen, dass die Heiligen , die ich machte für mich nicht heilig sind, es sind schlichtweg irgendwelche Holzarbeiten..figuren..........und ich hätte so gern......selbst für mich etwas heiliges,....eine Figur , die mir heilig ist, eine Form , die mir so.........ans Herz geht und so beeindruckt.. ja.......ohne den Kopf zu berühren, einfach mich trifft......irgendetwas was einem heilig ist und dies ....würde ich gerne machen.....gerne ausdrücken können....und ich finde.........weiß nicht welche Form............und wieder steh´ ich an der Figur, für mich ist es immer noch die Figur, die Figur , die vielleicht die gleiche Größe hat wie ein lebender Mensch, vielleicht.........mit dem Material, das mich fasziniert, das, das, das....................ich weiß es nicht, was heilig ist ...für mich...................ich kann...ich find´...und gleichzeitig stecken all diese Traditionen in mir.......diese heiligen Abbilder der katholischen Kirche, die für mich nicht mehr heilig sind....und die ich so gern als heilig hätte...................ich würde gern etwas empfinden können....wenn ich diese Heiligen mache.......................--------------------------------------------------so bin ich weiter auf der Suche.......auf der Suche nach meinen Heiligenfiguren........ich kann gleichzeitig ´drüber schmunzeln und trotzdem ist es tief ernst......................................ich könnte verzweifeln, weil ich nicht weiß , was mir heilig ist....Vielleicht sollte ich überhaupt nicht nach etwas Heiligem suchen...............dieses Wort nicht mehr erwähnen, sondern es einfach..................liegen lassen und es kommt von alleine..............................ich weiß es nicht..................................vielleicht geht´s wirklich nur übers´ Ausprobieren, Bauen, Durchfühlen , übers´ Sehen, übers´ Lockerlassen-.........................ich weiß es nicht...........................................................................................................................................
|
|
|
powered
by |
 |
|
|